Vom Ehrengrab der Stadt Wien für berühmte Persönlichkeiten bis zum Grab des unbekannten Soldaten, spiegelt dieser bedeutendste Friedhof Wiens die Kultur und Entwicklungsgeschichte der Stadt wider. Der größte Friedhof wurde 1871 errichtet, die Stadt auf dem Weg zur Metropole im 19. Jahrhundert wuchs und brauchte mehr Platz für die Verstorbenen. Der Friedhof wurde mehrmals erweitert. Heute befinden sich auf dem Zentralfriedhof 330.000 Gräber auf 2,5 Mio. Quadratmetern als letzte Ruhestätte für Wiener aller Religionen und Kulturen.
Weithin sichtbarer Mittelpunkt dieser Parklandschaft als Ort der Erholung und Besinnung ist der markante Kuppelbau der Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus. Diese Kirche wurde 1911 von Max Hegele, einem Schüler des genialen Architekten Otto Wagner, errichtet und ist neben der Kirche am Steinhof einer der bedeutendsten Kirchenbauten des Jugendstils. Die Kirche hat auch den Beinamen „Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche“, nach dem 1910 verstorbenen Bürgermeister, der in der Unterkirche beigesetzt wurde.
Südöstlich dieses Kirchenbaus befinden sich Ehrengräber und zahlreiche Ruhestätten der Soldaten der Sowjetarmee.